Einbruchschutz für Fenster

Gerade in Einfamilienhäuser wird meist über Fenster oder Terrassentüren eingebrochen. Ein ungesichertes Fenster älterer Bauart kann von Gelegenheitstätern mit einem bloßen Schraubenzieher in Sekunden aufgehebelt werden.

Neue Fenster werden gemäß DIN EN 1627 in verschiedene Sicherheitsklassen eingeteilt. Diese Norm löste im September 2011 die DIN V ENV 1627 ab.

DIN EN
1627 (neu)

DIN ENV
1627 (alt)

Wider-
standszeit

Tätertyp/Täterverhalten

RC1 N

WK1

3 Minuten

Bauteile der Widerstandsklasse RC1 N weisen nur einen geringen Schutz gegen den Einsatz von Hebelwerkszeugen auf.

RC2 N

WK21

3 Minuten

Der Gelegenheitstäter versucht, zusätzlich mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher, Zange und Keilen, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen.

RC2

WK2

3 Minuten

Der Gelegenheitstäter versucht, zusätzlich mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher, Zange und Keilen, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen.

RC3

WK3

5 Minuten

Der Täter versucht zusätzlich mit einem zweiten Schraubendreher und einem Kuhfuß sowie mit einfachem Bohrwerkzeug das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen.

RC4

WK4

10 Minuten

Der erfahrene Täter setzt zusätzlich Sägewerkzeuge und Schlagwerkzeuge wie Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Meißel- sowie eine Akku-Bohrmaschine ein.

RC5

WK5

15 Minuten

Der erfahrene Täter setzt zusätzlich Elektrowerkzeuge wie z. B. Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer ein.

RC6

WK6

20 Minuten

Der erfahrene Täter setzt zusätzlich leistungsfähige Elektrowerkzeuge, wie z. B. Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer ein.

1 ohne Sicherheitsverglasung

Fenster der Sicherheitsklasse RC2 sind ohne Einschränkungen zu empfehlen. Wenn kein Angriff auf die Verglasung zu erwarten ist, können Fenster der Klasse RC2 N eingesetzt werden. Für Fenster in oberen Stockwerken, die nur über eine Aufstiegshilfe zu erreichen sind, kann die Klasse RC1 N gewählt werden.

Nachrüstung

Zum Nachrüsten des Einbruchschutzes für Fenster sollten einbruchhemmende Fensterbeschläge nach DIN 18104 eingesetzt werden. Je nach Ausgangssituation kann der vorhandene Beschlag erweitert oder ausgetauscht werden. Eine bewährte Technik sind Fensterbeschläge mit Pilzkopfverriegelung.

Eine weitere, sehr flexible Möglichkeit zur Sicherung von Fenstern sind aufschraubbare Zusatzsicherungen, die in verschiedensten Varianten angeboten werden. Auch abschließbare Fenstergriffe können Schutz gegen bestimmte Einbruchsmethoden bieten.

Weitere Themen:

Wussten Sie, dass…

… die Zahl der Einbrüche in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist?

Im Jahr 2006 wurde laut amtlicher Kriminalstatitik 106.107 Fälle des Wohnungseinbruchdiebstahls verzeichnet. Im Jahr 2014 stieg diese Zahl auf 152.123. Das bedeutet einen Anstieg von 43 Prozent, Tendenz weiter steigend.

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