Einbruchschutz für Türen

Beim Neubau oder Umbau sind Türen empfehlenswert, die mindestens der Widerstandsklasse RC2 gemäß DIN EN 1627 entsprechen. So wird sichergestellt, dass die Gesamtkonstruktion der Tür – also Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag – keine Schwachpunkte aufweist. Achten Sie darauf, dass sich der Hersteller einer regelmäßigen Fremdüberwachung durch Kontrollinstitute unterzieht und dies durch entsprechende Zertifikate nachweisen kann.

Auch durch eine Nachrüstung kann der Einbruchschutz für Türen entscheidend verbessert werden. Dabei werden entweder einzelne Teile der Tür durch widerstandsfähigere Komponenten ersetzt oder zusätzliche Sicherungen eingebaut. Beachten Sie bitte, dass die einzelnen Elemente sinnvoll aufeinander abgestimmt und fachgerecht eingebaut werden müssen.

Türrahmen und Türblatt

Grundlegende Voraussetzung für einen wirkungsvollen Einbruchschutz ist natürlich, dass der Türrahmen und das Schließblech fest im Mauerwerk verankert sind. Als Türblatt sollte mindestens 40 mm starkes Massivholz verwendet werden.

Einsteckschlösser

Die Widerstandsfähigkeit von Einsteckschlössern ist in DIN 18251 normiert. Empfehlenswert sind Schlösser der Klasse 4 (mit Einbruchhemmung) oder der Klasse 5 (mit erhöhter Einbruchhemmung).

Zusätzlichen Schutz bieten Schlösser mit Mehrfachverriegelung, die in der Regel zusätzliche Verriegelungselemente wie Hakenriegel im oberen und unteren Türbereich aufweisen. Diese Art von Schlössern sollte mindestens der Widerstandsklasse 3 entsprechen.

Nach Möglichkeit sollte auch ein Schloss mit verstärktem und verlängertem Stulp gewählt werden.

Klasse

Beschreibung

1

Buntbart- oder Badschloss, Schlossdeckel zweifach befestigt: „Leichtes Innentürschloss“

2

Buntbart-, Zuhaltungs-, Bad- oder Zylinderschloss, Schlossdeckel mindestens zweifach befestigt: „Innentürschloss“

3

Zylinderschloss, Schlossdeckel mindestens dreifach befestigt: „Objektschloss“

4

Zylinderschloss für Einbruchhemmung: „Behördenschloss“

5

Zylinderschloss für erhöhte Einbruchhemmung

Profilzylinder

DIN 18252 legt verschiedene Widerstandsklassen von Profilzylindern für Türschlösser fest. Dabei gilt zu beachten, dass diese Norm im Dezember 2006 geändert wurde. Empfehlenswert sind Profilzylinder der neuen Angriffswiderstandsklasse 1 (vergleichbar mit der alten Klasse P2) mit Bohrschutz. Der Profilzylinder sollte auch mit einem Ziehschutz ausgestattet sein, wenn der Schutzbeschlag keine Zylinderabdeckung aufweist.

Nach der neuen Norm zertifizierte Profilzylinder tragen einen zweistelligen Nummerncode, bei dem die zweite Ziffer die Angriffswiderstandsklasse angibt. Die Abkürzung „BS“ steht für Bohrschutz. „BZ“ steht für Bohr- und Ziehschutz.

Schutzbeschläge

Die Bestimmungen der Norm DIN 18257 legen Anforderungen an Schutzbeschläge fest. Hier sollte ein Türbeschlag der Klasse ES1 oder höher gewählt werden. Wichtig ist, dass der Profilzylinder mit dem Schutzbeschlag außen bündig abschließt und keinesfalls mehr als 3 mm hervorsteht.

Zusatzschlösser

Durch den Einbau zusätzlicher Schlösser kann die Sicherheit einer Tür auf Schlossseite gesteigert werden. Einige Modelle verfügen über einen Sperrbügel, der die Funktion einer Türkette übernimmt.

Querriegelschlösser

Besonderen Schutz bietet ein Querriegelschloss, das über die ganze Breite der Tür verläuft und sowohl auf der Bandseite als auch der Schlossseite vor Aufbrechen oder Aufhebeln schützt. Auch der Schließzylinder ist bei Querriegelschlössern besonders gegen mechanische Angriffe wie Aufbohren oder Herausreißen geschützt.

Bandsicherung

Eine Türbandsicherung wird auf der Bandseite der Tür angebracht. Metallbolzen am oberen und unteren Ende des Türblatts greifen beim Schließen der Tür in eine Ankerplatte in der Zarge. Dadurch wird verhindert, dass die Tür mit Gewalt aufgedrückt oder aus den Angeln gehoben wird.

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